Fledermäuse sind faszinierende, jedoch oft unbeachtete Mitbewohner unserer Kirchen. Mit dem Artenhilfsprojekt "Lebensraum Kirche - Fledermauskartierung in Schwaben" wird nun aktiv daran gearbeitet, die Bestände der Fledermausvorkommen in den Landkreisen Donau-Ries, Günzburg und Lindau zu erfassen und zu schützen.
Warum sind Kirchen für Fledermäuse so wichtig?
Gerade die Dachstühle und Kirchtürme bieten den Fledermäusen optimale Quartiere. Besonders betroffen sind Arten wie das Graue Langohr, das Große Mausohr oder die Breitflügelfledermaus. Viele dieser Arten sind stark gefährdet, da Sanierungsmaßnahmen oft ungewollt zum Verlust von Quartieren führen. Daher liegt ein Fokus des Projekts darauf, Kirchenverantwortliche für dieses Thema zu sensibilisieren und gezielte Schutzmaßnahmen zu entwickeln.
Projektziele und erste Erfolge
Die erste Phase des Projekts umfasst eine systematische Kartierung in 130 Kirchen im Landkreis Donau-Ries, 130 Kirchen im Landkreis Günzburg und 50 Kirchen im Landkreis Lindau. Hierbei wird untersucht, ob Fledermäuse dort vorkommen, welche Arten vertreten sind und ob es sich um Wochenstubenkolonien handelt. Bereits jetzt konnten neue Quartiere entdeckt werden, darunter Wochenstuben des Grauen Langohrs und der Kleinen Bartfledermaus.
Vorgehensweise
Die Hauptarbeit erfolgt in diesem Jahr: Neben detaillierten Quartierkontrollen stehen Ausflugsbeobachtungen, genetische Analysen von Kotproben und die Erarbeitung konkreter Schutzmaßnahmen im Fokus. Auch die Einbindung der örtlichen Ehrenamtlichen spielt eine große Rolle. Sie werden gezielt geschult, um zukünftig langfristig zur Fledermauserfassung beitragen zu können.
Bedeutung für den Artenschutz
Die Kartierung liefert wertvolle Erkenntnisse zur Verbreitung und Bestandsentwicklung mehrerer geschützter Fledermausarten. Gleichzeitig ermöglicht es, konkrete Schutzmaßnahmen in Kirchen umzusetzen, damit diese faszinierenden Tiere auch in Zukunft einen sicheren Lebensraum finden.
Mit der engagierten Zusammenarbeit von Fachleuten, Ehrenamtlichen und Kirchenverantwortlichen wird das Projekt ein Meilenstein für den Fledermausschutz in Schwaben.